URAUFFÜHRUNG: Cäcilia – Kirchenoper von Magdalena Severin
Erleben Sie Cantus Novus Wien als Opernchor in Magdalena Severins Uraufführung der Kirchenoper „Cäcilia“! „Cäcilia“ ist eine Kirchenoper von Magdalena Severin mit einer Dauer von rund 95 Minuten. Die Handlung beschäftigt sich mit dem legendenhaften Leben der Heiligen Cäcilia, die als bekennende Christin zur Zeit der Christenverfolgung im alten Rom hingerichtet wurde. Basierend auf dieser Überlieferung taucht die Oper in das 3. Jahrhundert n. Chr. ein und zeigt neben Abgründen auch die Liebe zwischen zwei Menschen.
Weitere Termine
8. November 20:00
10. November 16:00
16. November 20:00
17. November 17:00
Tickets
Tickets können nicht reserviert werden. Wir freuen uns über Ihre Spende vor Ort.
Mitwirkende
Leitung
Magdalena Severin
Solorollen
Cäcilia – Katharina Adamcyk
Valerian – Jakob Pejcic
Praeses – Maximilian Schnabel
Oktavian, dessen Berater – Maximilian Anger
Claudia, eine Christin – Marlis Birkner
Julius, ein junger Christ – Markus Adenstedt
Aurelia, eine junge Christin – Katharina Linhard
Chor
Cantus Novus Wien
Projektorchester
NOVUS (22 Musiker*innen)
Über den Cantus Novus Wien
Der Kammerchor Cantus Novus Wien besteht aus engagierten Sängerinnen und Sängern am Wiener Diözesankonservatorium für Kirchenmusik. Er wird seit 2001 von Thomas Holmes geleitet. Mit vokaler Feinarbeit und intensiver Begegnung mit der Musik will der Cantus Novus Wien jedes Konzert zu einem besonderen Klangerlebnis im jeweiligen Raum werden lassen. 2018 wurde der Cantus Novus Wien für seine herausragende Chorarbeit vom Chorforum Wien als „Chor des Jahres“ ausgezeichnet. So besticht er mit seiner großen stilistischen Bandbreite auf höchstem Niveau.
Über Magdalena Severin
Geboren 1997 in Wien. Klavier-, Blockflöten-, Violin- und Orgelunterricht. Besuch von Chorleitungskursen und Kirchenmusikfortbildungen, Kompositionsunterricht bei Prof. Wolfram Wagner, Roman Pawollek, Prof. Wolfgang Sauseng, Prof. Wolfgang Reisinger. Tätigkeit als Organistin, Komponistin sowie Autorin. 2014 Aufführung des Bühnenstücks „Auf der anderen Seite des Weges“ auf der Freien Bühne Wieden unter der Regie von Michaela Ehrenstein (im Zuge dessen Auszeichnung zur Wienerin der Woche). 2014 Beginn der Ausbildung im Fach Kirchenmusik am Konservatorium der Erzdiözese Wien, Hospitation als Regieassistenz, Chorleiterin des Kirchenchor Obermeisling. Studium der Germanistik sowie Musikerziehung an der MdW mit Hauptfach Gesang, zusätzlich Studium der Gesangspädagogik (Prof. E. Nagl) mit Schwerpunkt Komposition (Prof. Wolfram Wagner u.a.). Zahlreiche chorische und solistische Auftritte im konzertanten und szenischen Bereich (Auftritte im Theater Akzent, Theater an der Wien, Schönbrunner Schlosstheater, Jugendstiltheater Steinhof, Wiener Staatsoper etc.). Gesangliche Weiterbildungen bei Dr. Gerda Hondros, Ursula Langmayr; Operettenmeisterkurs bei Prof. Edelmann in Mörbisch. Mitglied des Arnold Schoenberg Chores, des Vokalensembles Oktogon, Mitwirkung bei der Neuen Oper Wien.
Inhalt – Rom 300 n. Chr.
Während der festlichen Hochzeit erkannte der Stadthalter Roms die Schönheit von Cäcilia. Zwar brodelt es im ganzen Reich, Feinde fallen ein, innere Unruhen nehmen zu, doch er kämpft vielmehr mit seiner eigenen Lust nach einer Frau, die ihm nicht zusteht. Valerian, der unter dem Stadthalter arbeitet, hört von dessen abschätzigen Worten gegenüber der Christen und beschließt daraufhin, sich selbst taufen zu lassen.
Cäcilia dankt Gott für die glückliche Wendung ihres Schicksals. Valerian erklärt, dass er große Liebe für sie empfindet und auch Cäcilia kann ihre Gefühle nicht verleugnen. Dennoch gilt für sie weiterhin ihr Keuschheitsgelübte, das Valerian auch weiterhin verspricht, nicht zu brechen, solange sie ihm ihr Herz schenkt.
Der Stadthalter zweifelt an Valerians Treue gegenüber dem römischen Reich und erkennt seine mögliche Chance, Cäcilia für sich zu gewinnen. Er stellt Valerian eine Falle, indem er behauptet, eine christliche Gemeinde sei verraten worden und würde am nächsten Tag verhaftet und hingerichtet werden. Valerian eilt, um seine Brüder und Schwestern zu warnen, führt jedoch die Römer dadurch erst zu ihnen. Der Stadthalter hat nun den Beweis, dass Valerian einer von ihnen ist und will ihn hinrichten lassen. Cäcilia erfährt von dem Vorfall und möchte sich statt Valerian hinrichten lassen. Der Stadthalter, der Cäcilia weiterhin begehrt, möchte sie überzeugen, ihn zum Manne zu nehmen. Cäcilia beharrt auf ihrer Überzeugung, bis der Stadthalter sie schließlich verärgert wegschickt und Valerian hinrichten lässt. Cäcilia sieht, dass sie nichts mehr zu verlieren hat und möchte die Leute auf den Straßen Roms zum neuen Glauben bekehren. Schließlich wird auch sie gefangen genommen und hingerichtet. Doch während der Hinrichtung, die nicht gelingen will, öffnet sich der Himmel und die getöteten Christen holen Cäcilia in ihren Kreis ins Paradies.
Hintergrund
Starke Frauen sind in der Kirchengeschichte zwar oft nicht sichtbar, aber dennoch vorhanden. So ist die Legende um die Heilige Cäcilia, die vermutlich zwar nie gelebt hat und auch nur durch einen Übersetzungsfehler zur Heiligen der Kirchenmusik ernannt wurde, dennoch ein markantes Beispiel für eine starke Frau im Frühchristentum. Der feministische Aspekt dieses Stücks wird auch dadurch deutlich, dass die Gemeindevorsteherin der christlichen Gruppe eine Frau ist (was historisch gesehen keineswegs abweichend ist). Als Gegenpart zu Cäcilia und später auch Valerian fungiert der Stadthalter von Rom, der im Stück keinen konkreten Namen erhält. Das römische Reich befindet sich unter Kaiser Valerian in einer Umbruchsphase. Diese äußere Unruhe findet gleichermaßen im Inneren der Rolle statt, durch die Lust, die er nach Cäcilia verspürt. Die Christen werden dabei zum Symbol, dass Erklärungen für gewisse Vorkommnisse oft an der falschen Stelle gesucht werden. Es geht um Fragen der Macht, der Unterdrückung, aber auch des innigen Glaubens, der Hingabe und der bedingungslosen Liebe. Die Christen mussten zu dieser Zeit immer wieder verschiedene Verfolgungsströme erleben. Dabei war prinzipiell nicht der Glaube an sich strafbar, sondern das Verweigern von Opfergaben an die römischen Götter. Im Stück wird auf Basis historischer Wahrheiten, eine eigene Handlung konzipiert.
Musik
Die Musik schöpft den Orchesterklang von lyrischen und romantischen Passagen, bis hin zu dramatischen Stellen aus und orientiert sich dabei stets an der Handlung. Tonale Zentren bleiben erhalten, wenngleich sich die Musik dadurch nicht einschränken lässt. Die Struktur ist klar, möchte das Wesentliche darstellen und bricht dennoch mit manchen Hörerwartungen, wenn es die Handlung erfordert. Als Interpretation des „Römischen“ wird mit zahlreichen Quint- und Quartparallelen gearbeitet. Wiederkehrende Motive sollen den Zuhörenden Verankerungspunkte sein, die gleichsam auch inhaltlichen Wiedererkennungswert haben.
Inszenierung
Die Inszenierung des musikalischen Werkes wird in einem Kirchenraum stattfinden. Dieser bietet sich nicht nur durch seinen inhaltlichen Bezug, sondern auch durch seine Akustik als besonders passende Spielstätte an. Dabei soll mit wenigen Requisiten, schlichten Kostümen, die auf die historische Zeit anspielen und mit glaubwürdiger und inniger Rollendarstellung durch die Sänger*innen gearbeitet werden.